Bericht Scharbeutz 2015
Ungewiss was uns erwartete, bewarben Fabienne und ich uns im April 2015 für die Rettungswache Haffkrug-Scharbeutz und Sierksdorf. Nach etwas Warten bekamen wir eine positive Rückmeldung aus der Zentrale in Bad Nenndorf.
Gespannt was wir erleben werden, fuhren wir schließlich am 22.08 nach Scharbeutz, wo wir sehr herzlich empfangen wurden und sofort in die aus 38 Mann bestehende Mannschaft aufgenommen wurden. Somit waren wir nun Teil von einer der größten und modernsten Wachen Deutschlands. Am nächsten Morgen mussten wir um 8:00 Uhr aufstehen, Zimmer für die Zimmerkontrolle aufräumen, putzen und anderen bei ihren Backschaften helfen, bis es um 8:30 Uhr Frühstück gab.
Wir hatten alle unsere festen Aufgaben wie Geschirrspülen, Frühstück machen oder wie Fabienne und ich Wäsche machen. Aufs Frühstück folgte eine Wachbesprechung und danach fuhren alle mit dem Fahrrad zu ihren Türmen. Ich war die ersten Tage auf der Hauptwache, an die alle Funksprüche der 13 Türme, sechs IRBs (Inflatable Rescue Boat), drei ATVs (All Terrain Vehicles) und bei gutem Wetter auch an dem von uns besetzten Badesee bei Pönitz eingingen. An dem 11,5 km langen Strand sind in der Hauptsaison ca. 36 000 Personen und bis zu 60 000 bei besonders gutem Wetter, sodass es zu 1000 Einsätzen jährlich kommt. Ich habe während des Dienstes einige eigene kleinere Erste Hilfe Fälle behandeln dürfen, viel funken und ein Boot der Seenotrettung besichtigen können, mit dem wir einen Großeinsatz hatten. Es wurde auch sehr viel Wert auf unsere Fortbildung gelegt, sodass wir mit dem Ambubeutel üben durften, Funkunterweisung bekamen, Rettungsbrett fahren konnten, mit ABC-Ausrüstung und Gurtretter schwimmen gehen sollten, IRB mitfahren durften und die Möglichkeit hatten einen Sportbootführerschein See zu machen.
Am Abend nach dem Dienst war immer viel Programm. Wir hatten die Nachbarwachen zu Besuch, gingen zu mehreren Feuerwerken, spielten Beachvolleyball, guckten uns Scharbeutz an, machten Filmabende und fuhren in die Ostsee Therme. Die Gemeinschaft war das, was mir am meisten gefiel und der Grund, warum Fabienne und ich mit Kameraden, die wir kennengelernt haben, nächstes Jahr wieder zusammen nach Scharbeutz fahren wollen.
Am 2. September mussten wir wegen Schulbeginn nach nur elf Tagen wieder nach Hause fahren. Peter Franz, dem die gesamte Rettungswache gehört, kam persönlich vorbei um sich bei uns zu bedanken und zu verabschieden. Wir bekamen für unser besonderes Engagement bei Aufgaben im Haus sogar ein kleines Dankeschön. Traurig, dass die schöne Zeit schon vorbei war, und mit Vorfreude aufs nächste Jahr ging es dann mit dem Zug nach Hause.
Sarah Hönecke